Castello di Prasco

Die ersten historischen Hinweise auf Prasco gehen auf das 10. Jahrhundert zurück, während sich die Wissenschaftler über das Gründungsdatum des Schlosses nicht einig sind. Man spricht von einem Gebäude, das auf das 16. Jahrhundert zurückzuführen ist und von den Grafen Gallesio errichtet wurde, auch wenn eine vorherige Struktur, die den Aleramici gehörte, auf das 12. Jahrhundert weist. Es ist jedoch bewiesen, dass ab dem Jahre 1240 die Epoche der Lehen und der Grafen von Prasco begann. Vom gleichen Jahr an werden die Überlieferungen zur Geschichte des Lehens und seines Schlosses verlässlich und sind durch zum Teil noch unveröffentlicht im Archiv der Gallesio-Piuma aufbewahrte Originaldokumente belegt, die dort auch besichtigt werden können. Das Schloss fällt unter die Rechtssprechung zahlreicher Familien wie die Occimiano, die Monferrato, die Malaspina. Sehr wahrscheinlich war das castrum von Prasco ein Bauwerk auf einer felsigen Anhöhe und als Festung und Verteidigung gedacht, wie die drei massiven halbrunden Türme zeigen, zwischen denen das Gebäude lag. Das Schloss liegt in der Tat in strategischer Position und kontrolliert drei Verbindungswege; die Wasserversorgung wurde durch vier, noch heute vorhandene und funktionierende Brunnen garantiert. Die Burg erhebt sich auf einem Erdwall, der drei innerhalb der Mauern liegende Gärten einschliesst, die von einem grossen alten Park umgeben sind Der ursprünglichen Struktur werden später Wohnbauten hinzugefügt und so wird das castrum zu einem befestigten Haus, bis es zum offiziellen Wohnsitz des Lehnherrn wird. Das Schloss besteht aus einem Baukörper mit viereckigem Grundriss und drei angebauten Wachtürmen, das Hauptgebäude liegt auf einem Erdwall, der in drei Höfe unterteilt ist und circa acht Meter über der Strasse liegt. Das Mauerwerk wurde aus gemischtem Stein- und Backstein errichtet. Der architektonische Aufbau und die Innenräume lassen auch heute noch erkennen, wie die Räume aussahen, die in früheren Zeiten als Wohnsitz eines Lehnherrn gedacht waren oder die als Waffenraum, Audienzsaal, Loggia der Wachen und Gefängnis fűr die öffentlichen Funktionen der Verteidigung, der Verwaltung und der Rechtssprechung dienten. Die reichlich untergliederte Struktur des gesamten Bauwerks stellt ein besonders interessantes Beispiel der Schlossarchitektur des Monferrats dar. Die Burg ist derzeit nicht nur Wohnsitz der Eigentümer, sondern auch Sitz des Zentrums zur Förderung der Studien über Giorgio Gallesio, eine kulturelle Vereinigung, die in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft Treffen und Tagungen fördert. Das „Centro studi gallesiani“ hat sich vorgenommen, die Rolle des Schlosses als Bezugspunkt für die kulturelle Förderung in der Region fortleben zu lassen; der Verein wurde gegründet, um die Studien zu den Werken von Giorgio Gallesio, zu seiner Forschung und Studien zur pflanzlichen Genetik anzuregen. In den Sälen des Schlosses ist auch ein kleines Museum eingerichtet, in dem antike Gebrauchsgegenstände gezeigt werden, vor allem werden die antiken, den Weinbau und die Bienenzucht betreffenden Methoden dokumentiert. Im historischen Park, der das Schloss umgibt, liegt auch eine prächtige Schneegrube aus dem siebzehnten Jahrhundert, die sowohl vom architektonischen Gesichtspunkt als auch wegen ihres hervorragenden Erhaltungszustandes sehenswert ist. Dieser natürliche Kühlschrank oder Eiskeller liegt an einem Hang, an dem die Strasse entlang läuft, die zum Bahnhof von Prasco führt; er ist durch die dichte Vegetation des Parks geschützt, durch die er ständig im Schatten liegt.

Adresse und Kontakte
via gallesio, 1 - 15010 Prasco (AL)
Telefon: +39 (0144) 375.769
Telefon 2: +39 347 371.5382
E-Mail: gallesiopiuma@alice.it
E-Mail: studigallesiani@libero.it