Cittadella

Die Zitadelle und ihre Rolle bei den Ereignissen in der Geschichte der Stadt Alessandria. Die Zitadelle von Alessandria entsteht als Folge der Alleanz im Jahre 1703 zwischen dem Kaiser von Österreich und dem Herzog von Savoyen Vittorio Amedeo II während des Spanischen Erbfolgekrieges: dem Herzog wurden die Provinzen von Alessandria und Valenza sowie die Länder zwischen Po und Tanaro überlassen, als Belohnung dafür, dass er sich auf die Seite des Habsburger Reiches geschlagen hatte. Erst 1707 wurde die Stadt Alessandria offiziell den Gebieten des Savoyer Staats annektiert. Es war von Anfang an klar, dass für die Sicherheit der Stadt eine gefestigte Zitadelle gebaut werden musste, mit hexagonalem Grundriss und aus Ziegelstein; ihr Projekt wurde dem Militäringenieur Ignazio Bertola übertragen. Der Bau der Zitadelle von Alessandria gehörte zu einem grossen Verteidigungsprogamm des Savoyer Staates, das eine Reihe von starken Festungen zur Sperrung der alpinen Zugängen zur Ebene vorsah: die Festung von Bard, um die Übergänge des kleinen und grossen Sankt Bernhard zu kontrollieren, die Festung der Brunetta bei Susa und die von Fenestrelle im Chisonetal. Die Festungen von Cuneo und Saorgio sowie von Ceva im Tanarotals waren schon vorhanden. Die Zitadelle sollte zum Zentralelement des piemonteser Verteidigungssystems werden. Nach der Niederlage der österreichischen Truppen während des ersten Italienfeldzuges (1796) von Napoleon Bonaparte, kamen die Zitadelle und die Stadt Alessandria unter französische Herrschaft. Drei Jahre danach zwangen die österreichisch-russischen Kräfte die Franzosen, die Waffen niederzulegen. Nur einige Monate später aber, am 14. Juni 1800 nahmen die Franzosen nach der Schlacht bei Marengo wieder Besitz von der Festung und der Stadt. Napoleon beschloss den Abriss aller Festungen, die den Verteidigungsapparat des Piemonts stellten, mit Ausnahme der Festung von Fenestrelle, der Zitadelle von Turin und der von Alessandria: letztgenannte war in den Absichten des korsischen Condottiero für die militärischen Operationen in Italien bestimmt. Alessandria übernahm also die Rolle eines grossen befestigten Lagers, das sich an die bereits vorhandene Zitadelle anlehnte und an eine weitere, die man an den Ufern des Bormidaflusses bauen wollte, deren ursprüngliches Projekt jedoch niemals verwirklicht wurde. Mit dem Zusammenbruch des französischen Imperiums wurde Alessandria wieder in den Savoyer Staat integriert. Die Zitadelle war noch Schauplatz der Geschichte anlässlich der Aufstände im Jahre 1821: die aufständischen Soldaten der Piemonteser Garnison nahmen die Zitadelle in ihren Besitz und erklärten König Vittorio Emanuele I ihre Treue, verlangten jedoch die Proklamation der spanischen Konstitution. Thronfolger Carlo Alberto bot zuerst seine Unterstützung an, zog sie danach aber zurück. Daraufhin wurde die Fahne der Carbonari gehisst, die spanische Konstitution proklamiert und Österreich der Krieg erklärt. Später bezwangen die königstreuen Truppen von Carlo Felice, der Vittorio Emanuele I auf dem Thron gefolgt war, die aufständische Schar, unterdrückten die Bewegung und nahmen die Festung von Alessandria wieder in ihren Besitz. Noch 1833 war die Zitadelle Gefängnis von Andrea Vochieri, Mitglied des Jungen Italien von Giuseppe Mazzini. Zwischen 1855 und 1857 wurden neue Verteidigungswerke errichtet: die Festungen Bormida, Acqui und der Eisenbahn. Alessandria wurde zu einem Schützengraben zur Kontrolle des Flusssystems Tanaro-Bormida. Im Verlauf des zweiten Unabhängigkeitskriegs gegen Österreich waren die Zitadelle und das Schützengrabenfeld von Alessandria noch einmal der Höhepunkt des Verteidigungssystems und das logistische Zentrum der französischen Armee von Napleon III, der dem von Österreich angegriffenen Piemont zu Hilfe eilte. Nach der Proklamation des Königreichs von Italien, wurde die Stadt zum Sitz des Armeekommandos und die Funktionen der Zitadelle wurden auf die einer Kaserne von verschiedenen Regimentern wie das 37. Infanterieregiment der Division Ravenna beschränkt, das hier mehrmals bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs stationiert war. Von 1943 bis 1945 wurde die Zitadelle von den Deutschen besetzt. In den 50er Jahren war sie Sitz des 52. schweren Artillerieregiments Campale. Die Zitadelle von Alessandria ist heute noch eine der grandiosen europäischen permanenten Befestigungen des 18. Jahrhunderts. Der Abriss des Viertels Borgoglio Nach dem Frieden von Utrecht (1713) war es für Vittorio Amedeo II wichtig, über den Zustand der befestigten Werke in der neuen Situation des Savoyer Staats Bescheid zu wissen. Aufgrund der Verteidigungsschwierigkeiten der Festung Alessandria wurde der Bau der Zitadelle entschieden. Die Zitadelle erstand im städtischen Bereich des Viertels [...] weiter auf www.cultura.it

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