Museo della Maschera

Das Maskenmuseum in Rocca Grimalda wird im Jahre 2000 auf Initiative einer Gruppe von Gelehrten des ethno-antropologischen Workshops eröffnet, der schon seit dem Jahre 1996 besteht. Seine Grűndung ist hauptsächlich der Lachera zu verdanken, einem in Rocca abgehaltenen Karnevalsritual von sehr archaischen Zügen, dessen Kostüme starke Analogien zu den noch heute in vielen Teilen Europas praktizierten Riten zeigen. Um diese antike und noch heute lebendige Tradition zu erhalten, bieten die Sammlungen dem Besucher eine reiche Auswahl an Ausstellungsstücken: zeremonielle, mit dem Kalenderzyklus in Zusammenhang stehende Kleidung wie: Masken, Kleider, Kopfbedeckungen und Accessoires, manche von sehr flüchtiger, andere von sehr raffinierter Anfertigung und alles Zeugnisse eines kulturellen Bewusstseins. Das augenscheinlich gewöhnliche, dutzendweise und keinesfalls “künstlerische” Aussehen einiger für die Herstellung der Verkleidung eingesetzten Elemente möge nicht trügen: Reissverschlüsse, künstliche Blumen, in Plastik eingefasste Spiegel, Tennisschuhe haben inzwischen den Platz von Knöpfen aus Holz oder Knochen, Blumen aus Krepppapier, den typischen Holzschuhen eingenommen. Das darf jedoch nicht als ein Abwenden von der Tradition verstanden werden, eine “Trübung” seiner ursprünglichen Reinheit. Es ist nur eine notwendige Anpassung an die sich ändernden Zeiten: wie jede lebendige Sache muss sich der Karneval, um als solche zu überleben, sich entwickeln und den Bedingungen, den Momenten, den Anforderungen der Zeit anpassen und daraus neue Kraft und Nahrung schöpfen. Lachera di Rocca Grimalda – Der Ursprung dieser antiken Tradition, eine Einheit von Tanz, Ritual und theatralische Darstellung lässt sich auf die Revolte der Bevölkerung von Rocca Grimalda gegen den Herren des Dorfes zurückführen, der das Recht der Jus Primae Noctis der Bräute des Lehens für sich in Anspruch nahm. Sicherlich kann das Mitwirken wirklich stattgefundener historischer Geschehnisse nicht ausgeschlossen werde n, die Lachera hat allerdings ihren Ursprung in den alten Frühlingsfesten: jähreliche Volksfeste, die durch epische und sozialen Inhalten bereichert wurden. Das in der Karnevalszeit abgehaltene Fest besteht in einem sehr bewegten und bunten Hochzeitszug, der durch ein Crescendo an Tönen, Krach, Klirren, Klingeln, Blumen und bunte Bänder gekennzeichnet ist: die Teilnehmer, einige mit Schwertern bewaffnet, andere mit Peitschen oder Rasseln, langen, mit Blumen geschmückten Haaren, tanzen um eine Hochzeitspaar herum, während eine rotgekleidete Figur scherzend und lachend durch die Menge hüpft. Das Verschmelzen zwischen kriegerischem und hochzeitlichem Element und den oft fröhlichen und festlichen Merkmalen ist typisch für die Mythen und Balladen, die in ganz Europa vorkommen: echte Dramatisierungen, die von den Frühlingsriten stammen; die Aktoren, die ursprünglich übernatürliche Wesen darstellten, haben das Aussehen und den Charakter reeller Persönlichkeiten angenommen: der Tyrann, die Brautleute, der Hofnarr, die Schwertkämpfer..... Figuren aus gänzlich anderen Epochen verwundern nicht: die Lachera war und ist hauptsächlich ein Volksfest und im Laufe der Jahrhunderte sind die Kostüme für jedes Fest mit verschiedenen Stoffen und Kleidung, die von der Dorfbevölkerung gespendet wurde, zugeschnitten worden. Jede Zeit hat ihre Spuren in der Choreografie hinterlassen.

Adresse und Kontakte
piazza Vittorio Veneto, 1 - 15078 Rocca Grimalda (AL)
Telefon: +39 (0143) 873.552
Fax: +39 (0143) 873.494
E-Mail: info@museodellamaschera.it

Link
http://www.museoroccagrimalda.unito.it/museo.htm