Parco Naturale delle Capanne di Marcarolo

Das geschützte Gebiet umfasst circa 8200 Hektar und liegt am nördlichen Ende bei den Lavagnina Seen auf 335 Metern Höhe bis hin zu den 1172 Metern des höchsten Berges, dem Monte delle Figne. Vom geologischen Gesichtspunkt aus ist der Park vor allem durch das Vorkommen von Ophiolith gekennzeichnet, Felsen, die Teile des ozeanischen Erdmantels sind, die während der Gebirgsbildung in der Alpenkette eingeschlossen wurden. Diese besondere Zusammenstellung des Felsgesteins, die hauptsächlich zur Gruppe von Voltri gehört besteht fast ganz aus Serpentinit; diese Mineralien beeinflussen das darüber liegende Ambiente und führen zu wichtigen naturwissenschaftlichen Erscheinungen. Eine andere Besonderheit des Parks ist der Wasserreichtum, der die Einrichtung von künstlichen Seen ermöglicht hat, von denen die Trinkwasser- und die Energieversorgung ausgehen. Der Wald besteht hauptsächlich aus Laubbäumen, ab den 20er Jahren wurden auch einige Berghänge mit Koniferen aufgeforstet. Durch diese Felsbarriere ganz nahe am Meer, eine Wasserscheide zwischen kontinentalem und mediterranem Gebiet, wurden ziemlich einzigartige klimatische Bedingungen geschaffen mit besonderem örtlichen Mikroklima. Das hat dazu geführt, dass auf einem verhältnismässig engen Raum typische Pflanzenarten aus alpinen und mediterranen Ambienten zusammenleben. Der Vielfalt der natürlichen Umwelt ist eine vielfältige Tierwelt zu verdanken. Zahlreiche Reptilien und Amphibien sind hier beheimatet; acht verschiedene Schlangenarten leben im Park und in den alten Minen findet man den italienischen Höhlensalamander, der im Dunkeln lebt.In den herrlichen Bächen und Gebirgsflűssen schwimmen die Fario-Forelle, ein Zeichen für die gute Wasserqualität, und der Sűsswasserkrebs, ein inzwischen selten gewordenes Krustentier, das nur in wenigen Wasserläufen zu finden ist. Säugetiere sind auch zahlreich vertreten, wie Fuchs, Dachs, Reh, Wildschwein, Fledermaus, Wiesel, Siebenschläfer, Hase, Igel, Wildmaus, um nur einige zu nennen. Wichtig ist der Park vor allem als Nistplatz für viele Arten und als Zwischenstopp auf den Routen der Zugvögel. Einer der interessanten Greifvögel ist der Schlangenadler, der sich vorwiegend von Reptilien ernährt. Dieser grosse Vogel ist vom Aussterben bedroht. Einige Paare nisten im Park und so wurde er als Symbol des Schutzgebietes angenommen. Auch von Bedeutung sind die historischen und kulturellen Zeugnisse auf dem Gebiet, wie zum Beispiel die zahlreichen Bauernhäuser, die die Besiedlung bezeugen, die ab dem 16. Jahrhundert mit weit verstreuten Bauernhöfen. Nicht vergessen werden darf das Denkmal der Benedicta, ein Monument, das zur Erinnerung an die Geschehnisse während der Weihnachtswochen im zweiten Weltkrieg im Jahre 1944 errichtet wurde. An diesem Ort wurden nach einer Säuberungsaktion der national-faschistischen Truppen 140 junge Leute erschossen und 400 wurden in die deutschen Todeslager verschickt.