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Roa Marenca

Die Roa Marenca beginnt im Zentrum von Mondovì, im Viertel Breo, und durchquert die Orte Vicoforte, Torre Mondovì, Roatta, Serra Pamparato, Pamparato, Valcasotto, Colla di Casotto, Garessio und Trappa, sie endet in Ormea. Bevor wir auf das Rad steigen, nehmen wir uns etwas Zeit, um das schöne Mondovì zu erkunden, das Viertel Breo und das auf 612 Metern Höhe gelegene Viertel Piazza, das bequem mit der vom Designer Giugiaro entworfenen Panoramaseilbahn erreicht werden kann. Von hier aus beginnt der Besuch des mittelalterlichen Ortes, um dann zum Belvedere zu gelangen, wo der Uhrenturm steht, von dem aus der Blick über die umliegende Ebene und die Hügel der Langhe schweift. Dann geht es los, immer auf den Hügeln entlang über die herrliche Via delle Cappelle (sieben Kapellen an den Stellen mit der schönsten Aussicht), um das  Sanktuarium von Vicoforte zu erreichen, dessen ovale Kuppel die grösste der Welt ist. Heute kann sie von innen besichtigt werden (www.magnificat-italia.com). Herrlich ist der Blick auf die 6.000 Quadratmeter Freskenmalerei, eine der grössten weltweit. Am davorliegenden Kreisverkehr neben den Heilquellen beginnt die Roa Marenca, über die wir den Ort Moline erreichen, ein echtes altes "casello" auf dieser Strasse, die hier sich gabelte: nach Val Casotto oder Val Corsaglia. Von Moline, dessen Name von den alten Mühlen zeugt, von denen eine noch am Gebirgsfluss Corsaglia ersichtlich ist, erreichen wir Torre Mondovì; hier geht es über eine alte römische Strasse, die Via Savinia, sofort bergauf  in Richtung Roata. Bei einem kurzen Halt im oberen Ortsteil (550 m) Torre Piazza können wir ein weiteres Belvedere entdecken, einen seltenen botanischen Garten und eine schmucke Piazza. Weiter geht es dann durch Kastanienwälder auf der alten Via Savinia, die zwischen den Gebirgsbächen Casotto und Corsaglia bis zum Fuss des Monte Savino (1.088 m) führt. Hinter dem Ortsteil Roata treffen wir auf die seltsame Madonna del Pilone, noch heute ein Rastplatz, von der ein alter Pfeiler aus dem Jahre 1630 später zum Schutz vor der Pest am hinteren Teil der Kirche eingebaut wurde. Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen haben, bietet sich im Gebiet Cattini ein herrlicher Ausblick auf die Berge, die uns vom Meer trennen. Wer das Abenteuer liebt, kann mit der Taschenlampe sogar die Höhle Grotta dell'Orso erkunden, die am Grund einer  Doline, einer alten Senke im Karstboden, liegt. Wir sind vor den Toren von Serra di Pamparato, auf der gleichen Strasse, auf der die Savoyer mit der Kutsche zu ihrem Jagdschloss in Valcasotto fuhren, das auf den Resten einer alten Kartäuserabtei errichtet wurde. Weiter geht es zu einer gastronomischen Etappe in die Siedlung Pamparato. Hier kann man die Polenta aus Buchweizenmehl, die Bergkartoffeln und die einheimische Spezialität, das Maisplätzchen kosten. Sehenswert sind die romanische Brücke, die 23 Dorfbrunnen und die Jahrhunderte alte Linde.  Weiter fahren wir dann in Richtung "Colla di Casotto", der in der Vergangenheit meistbenutzte Pass für den Tausch von Waren zwischen Piemont und Ligurien. Man kommt nicht umhin, im Ort Valcasotto,  dem Sitz der Käsereiferei, Halt zu machen und  die noch handgemachten einheimischen Kekse aus Maismehl zu kosten. Diese Ortschaft entstand aus den umliegenden Behausungen des Gutshofes der Kartäuser und ist einer der ersten Orte, in der die Widerstandsbewegung Norditaliens erwachte. Unbedingt  zu empfehlen ist eine Rast an der Colla Casotto (1.380 m), dem  heutigen Skigebiet Garessio 2000, um einen ersten Blick auf das ligurische Meer werfen zu können. Danach fahren wir bergab in den wunderschönen altertümlichen Ortskern von Garessio.  Die Staatsstrasse 28 ist eine schnelle Verbindung zur Ortschaft Ormea (Stadt der Ulmen), Tor der Roa Marenca zum Meer. Es geht am Tanarofluss und den Bahngleisen (heute nur noch von historischer Bedeutung)  mit ihren Bahnwärterhäuschen und romantischen Bahnhöfen entlang. Das Val d'Inferno und der spektakuläre sarazenische Turm von Barchi sind Etappen von altertümlicher Faszination. In Ormea schlendern wir auf der "Tour del Cuore" durch den mittelalterlichen Kern und den "trevi" (Gässchen wie die ligurischen carrugi) und steigen hinauf zur Schlossruine, von der aus sich ein herrlicher Blick über die Stadt und das Tanarotal bietet.


Etappen auf der Strecke und Sehenswertes

Die Roa Marenca und die Strassen des weissen Goldes. Das waren die Wege, auf denen das Salz (zum Konservieren der Nahrungsmittel) transportiert wurde, das früher so wertvoll war, dass es oft in Gold aufgewogen wurde! Durch die Verbreitung des Kühlschranks gegen Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese Wege überflüssig. Inzwischen hat man sie aber mit all ihrer Kultur, Natur und Aromen wiederentdeckt! 60 km asphaltierte Nebenstrassen durch Wälder und Berge, von denen aus einige Rundstrecken über Schotterwege abzweigen, die zum Entdecken einladen. INTERESSANTE ORTE: Das Tanarotal ist der traditionelle Verbindungspunkt zwischen Piemont und der ligurischen Riviera der nahegelegenen Provinzen Imperia und Savona. Die Landschaft ist somit vielfältig und sehr kontrastreich. Weitflächig erstrecken sich die sanften, waldbedeckten Hügel zwischen Ceva und Garessio, während dann die Landschaft in Richtung  Ormea rau und bewegt wird. Hier verläuft die Strasse am Tanarofluss an wunderschönen Felsformationen aus Quarzit entlang, die aus der dichten Vegetation hervorragen. Der höchstgelegene Teil des Tals bietet den Touristen unvergesslich schöne Umgebung und Berglandschaften, von Briga Alta zu den Ortschaften Viozene und Upega, von den Quellen des Tanaro bis zum Monte Mongioie. Das Tal kann auf eine wichtige Geschichte zurückblicken, die von vorbeiziehenden Völkern und Handel seit vorrömischen Zeiten geprägt ist, wie die Fundstücke zeigen, die im kleinen, malerischen Val Pennavaira gefunden wurden. Ruinen der Burgen in Nucetto, Perlo, Priola und Ormea wechseln sich mit denen der Sarazenertürme ab, ein unverwechselbares Zeichen für die Invasion der Sarazenenbanden, die zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert bis zu den piemontesischen Tälern vorgedrungen sind. In Bagnasco gibt es noch eine römische Brücke. Garessio ist einen Besuch wert, um den mittelalterlichen Ortskern, das speleologische Museum, das Sanktuarium Valsorda und die S. Bernardo Quellen, deren Wasser in der ganzen Welt verkauft wird, zu besuchen. Im Winter können die Wintersportliebhaber Ski fahren und von den Pisten des Wintersportortes  Garessio2000 aus das Meer sehen. Ormea ist ein wichtiger Sommerfreizeitort inmitten dichter Wälder. Der historische Ortskern mit starkem ligurischem Einfluss besteht aus kleinen, “trevi” (carrugi) genannten Gässchen. Die Pfarrkirche S. Martino wartet mit gotischen Freskomalereien aus dem vierzehnten Jahrhundert auf, einer Kreuzigung des  Moncalvo und einem bedeutenden ethnografischen Museum. Der Dialekt von Ormea, der nur hier gesprochen wird, ist eine seltsame Mischung aus piemontesischen, ligurischen, französischen und arabischen Ausdrücken, ein sprachliches Erbe aus der Zeit der Sarazenen. Auch das gastronomische Angebot von Ormea ist ganz aussergewöhnlich: fözze, tultei fritti, sc-ciancui, das sind einige der einheimischen Spezialitäten, die von leichten Weinen wie dem sciac-trà begleitet werden. Die Bohnen von Bagnasco, die Kartoffeln aus Ormea, die weissen Rüben aus Caprauna und die weissen, “garessine” genannten Kastanien, um nur einige der landwirtschaftlichen Produkte des Tals zu nennen. In den umliegenden Wäldern wachsen leckere Pilze, köstliche Waldbeeren und wilde Erdbeeren. Von den Bergweiden stammen die typischen lokalen Käsesorten:  von den kleinen Sore oder Tome bis hin zu den grossen Formen des Alpen-Raschera. Das typischste Gericht ist die Polenta aus Buchweizen, die mit der traditionellen Sosse aus Milch, Porree und Pilzen gereicht wird.


Abfahrt, Ankunft und durchfahrene Gemeinden

Abfahrt
corso Statuto, 15
12084 Mondovì (CN)
Cuneo
Ankunft
via Teco, 1
12078 Ormea (CN)
Cuneo

Durchfahrene Gemeinden
Garessio, Mondovì, Ormea, Pamparato, Vicoforte

Adresse und Kontakte
corso Statuto, 15 - 12084 Mondovì (CN)

Roa Marenca

Provinz: Cuneo
Abfahrt: Mondovì
Ankunft: Ormea
Entfernung: 60.00
Höhenunterschied: 800
Geeignete Jahreszeit: Von Mitte April bis Mitte November


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