KANINCHEN NACH MONFERRINER ART

die Gastronomen waren zu allen Zeiten immer etwas argwöhnisch, wenn es sich um Kaninchenfleisch handelte. Man mag nur an Pellegrino Artusi denken, der zu diesem Tier folgendes schrieb: “Es ist ein Fleisch mit wenig Gehalt und wenig Geschmack, dem man mit viel Sosse abhelfen kann, geeignet für den, der nicht die Mittel hat, sich Rindfleisch zu erlauben und gezwungen ist, sich von Hülsenfrüchten und Grünzeug zu ernähren”. Der Grund für dieses Misstrauen liegt darin, das der Geschmack des Kaninchens mehr als von jedem anderen Tier von der Ernährung abhängt. Nicht nur die grossen Tierzuchten mit schlechtem Tierfutter, sondern auch die Bauern, die den Kaninchen ungeeignetes Grünfutter geben, können diesem Fleisch schlechten, bitteren und “ Wild” Geschmack verleihen. Die piemontesische Küche hat viele Rezepte für Kaninchen: mit Paprika, Weiss- oder Rotwein, Kräutern und vielem mehr. Das hier präsentierte Rezept ist vielleicht das einfachste und im Monferrat um Asti und Casale das meistverbreitete. Die Leber wird nicht oft benutzt, wenn sie auch sehr zart ist. Beim Zerlegen des Kaninchens muss darauf geachtet werden, dass die zerbrechlichen Knochen intakt bleiben; schneiden Sie diese in den Gelenken durch. Normalerweise wird das Kaninchen in 8 Stücke zerlegt (2 Schenkel, 2 Schultern, 4 quer geschnittene Stücke aus dem Leib). Nehmen Sie immer junge und mindestens 3 Tage abgehängte Tiere.